Aus aktuellem Anlass, und da ich mich mit diesem Thema sowieso gerne auseinandersetze, muss ich mal was schreiben.

Wir haben in Deutschland fünf große Parteien, die gerne über Energiepolitik, Laufzeiten, Subventionen, Kohle, CO², Einlagerung und Co. reden, aber wenn man genau hinsieht keine Ahnung haben wie es laufen soll. Es gibt kein Konzept das über die nächsten 2-5 Jahre hinausreicht, meist ist es nicht mehr als eine grobe Planung.

Im 21.Jahrhundert sind wir immernoch von Energieträgern abhängig die wir aus der Erde buddeln, und von denen wir wissen das sie irgendwann verbraucht sind, und was machen wir, wir verballern sie wo es nur geht. OK, natürlich forschen wir auch nach neuen Arten der Energiegewinnung, aber der investierte Aufwand (Geld) ist doch sehr gering, ich denke in den letzten 10 Jahren wurde mehr Geld in die Verbesserung der Effektivität von Diesel- und Otto-Motoren investiert, als in neue Energiequellen. Das spart natürlich einiges an Benzin und Diesel, da die Autos aber immer größer und schwerer werden nützt uns das nicht viel.

Was haben wir in Deutschland an Energie, die nicht aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird? Wind, Solar und ein wenig Wasser. Mehr Stauseen werden wir nicht bekommen und die Photovoltaik ist teuer und verbraucht zudem bei der Herstellung selbst viel Energie, die Windkraft dagegen ist schon recht weit, vor allem die Parks vor der Küste könnten einen guten Teil des Strombedarfs decken, aber leider nicht konstant.

Was bleibt? Die Atomkraft? Jein!
Forschung, viel viel Forschung und vor allem eine klare Linie der Politik. Billige Energie ist mit das wichtigste für einen Staat oder die ganze Welt. Genug billige, saubere und sichere Energie vorausgesetzt, könnten wir viele Probleme lösen, so z.B. Wassermangel durch Aufarbeitung bzw. Entsalzung, mehr Mobilität durch billigen und sauberen Treibstoff, Erhöhung der Ernteerträge, … ich denke da muss man nicht viel dazu sagen.

Die Atomkraft ist nun nicht die Krone der Schöpfung, aber derzeit gibt es keine andere Technologie, die Kernfusion steckt noch in den Kinderschuhen, Wind und Solar sind zu schwach, daher würde ich die Atomenergie vorerst nicht zum Tode verurteilen, die Betreiber der Kraftwerke aber an die kurze Leine nehmen, an eine sehr kurze.
Fakt ist, dass die Kraftwerke gebaut werden konnten, weil der Staat diese förderte und mit der noch offenstehenden Entsorgung auch weiter fördert. Fakt ist auch, dass die großen VIER sehr viel Geld mit ihren Meilern verdienen, allerdings scheinen sie dieses nicht in die Wartung dieser Meiler zu investieren, denn wenn es zu einem Störfall gekommen ist, dann waren es kaputte Ventile, verrostete Leitungen oder menschliches Versagen, und das ist so nicht hinnehmbar.
Mehr Kontrollen, härtere Strafen bis hin zum Lizenzentzug, gültig dann für alle Meiler des betreffenden Konzerns, zudem eine deutliche Senkung des Strompreises, wenn die Kraftwerke länger laufen dürfen und eine gemeinsame Initiative der VIER zusammen mit dem Staat um aktuelle Forschungen im Bereich der Energiegewinnung zu fördern, und das massiv.
So hätte der Bürger und die Industrie den Vorteil der billigen Energie, und wir kämen im Bereich der Forschung weiter voran und könnten International vielleicht sogar ein wenig die Führung übernehmen.

Ohne eine klare Linie der Parteien, die in dieser Frage einfach mal zusammenarbeiten müssen, ist dies aber nicht durchsetzbar, hier gilt es das Parteibuch mal kurz zur Seite zu legen und logisch zu denken. Die Konzerne brauchen klare Richtlinien wo es hingehen soll, und es muss allen klar sein, dass die fossilen Rohstoffe endlich sind, und im Falle des Öls der Peak schon erreicht ist/erreicht wurde bzw. bald erreicht sein wird. Dies sollten die Politiker einmal klar aussprechen, dass es auch die Bildleser merken und so allgemein das Bewußtsein wächst, dass wir nach neuen Energiequellen suchen müssen bzw. bereits vorhandene Forschungen mit ausreichend Mitteln versorgen.
Und bis dahin müssen wir mit dem was wir haben haushalten.

Früher oder später wird die Opec die Preise nicht mehr im Zaum halten können und wollen, dann wird der Preis frei verhandelt, und es wird sich zeigen welcher Staat oder welcher Industriezweig bereit ist, wieviel Geld für sein Öl zu bezahlen.

Edit:
Dazu passend dieser Artikel, der sich auf die hohen Verluste der Autohersteller bezieht. Hier ist klar zu erkennen, wie wirklichkeitsfremd die Hersteller aber auch die Politiker sind. Wo sind die 3L Autos ohne viel SchnickSchnack mit nur 400Kg Gewicht und einem Preis von 6000€? Es gibt sie nicht, aber nicht weil sie nicht möglich wären, sondern weil der Druck der Politik fehlte und die Weitsicht der Konzerne.

Mr.Data, Energie!
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