Im Januar 2006 wurde ich von einem Freund auf das online Rollenspiel World of Warcraft aufmerksam gemacht. Es folgten viele Monate guter Unterhaltung, Spaß am Spiel und mit den Mitspielern. Viele lange Nächte in denen man sich mit zahllosen Bossen maß und oft einen Sieg einstreichen konnte, oder man die eigene Fraktion auf dem Schlachtfeld in epischen Schlachten verteidigte.

Es folgten Gildenwechsel, eine eigene Gilde mit vielen Freunden, einige Erfolge, aber es machten sich mit dem ersten Addon The Burning Crusade auch Verschleißerscheinungen an den Spielern und der Spielwelt bermerkbar. Im Sommer 2007 verkaufte ich meinen ersten Account, verspürte im Herbst 2007 aber nochmals die Lust, mit vier ehemaligen Gildenkollegen ein wenig zu daddeln.

Im September 2008 war es dann endgültig vorbei, der Account wurde nur noch sehr selten genutzt, und schließlich gekündigt. Auch das bereits angekündigte Addon Wrath of the Lich King konnte daran nichts mehr ändern. Zu wenig Neuerungen wurden diesem Addon mit auf den Weg gegeben um alte Hasen wie mich wieder vor den Rechner zu locken.

Zurückblickend kann man sagen, dass die ersten 2 Jahre (2005-2006) die beste Zeit in der World of Warcraft waren. Blizzard lieferte ein wunderschönes Spiel das nach und nach erweitert wurde. Die Story kam nicht zu kurz, es gab viele gute Quests mit interessanter Geschichte, ebenso Klassenquests und knackige Bosse in den Instanzen. Epische Ausrüstung musste man sich damals noch hart erarbeiten (hier sei an die T0.5 Questreihe erinnert), über blaue Ausrüstungsgegenstände freute man sich noch und 100 Gold waren ein Vermögen.

Angefangen mit The Burning Crusade fuhr Blizzard ab 2007 aber eine andere Schiene. Sie entdeckten neue Spieler, die sie bisher noch nicht von WoW überzeugen konnten. Die Arena wurde eingeführt, sie sollte WoW eSport tauglich machen und neue Spieler anlocken. Auch die Wenigspieler (Casuals), die in den Jahren davor oft auf viele Spielinhalte verzichten mussten, nahm Blizzard ins Visier und lockte sie mit epischen Gegenständen, auch ohne stundenlange Raids am Abend absolvieren zu müssen.

Dies alles kann man überall im Netz nachlesen, daher will ich die Ausführungen hier nicht weiter vertiefen. Mit dem neuen Addon Wrath of the Lich King führt Blizzard den eingeschlagenen Weg nun weiter. Ziel ist es nicht mehr Qualität für Rollenspiel begeisterte Warcraft-Fans zu liefern, sondern möglichst viele neue Spieler zu gewinnen, und das gelingt ihnen dem Anschein nach sehr gut. Es steht nun nicht mehr der Fan der Saga und des Entwicklers im Mittelpunkt, sondern der Umsatz den man mit möglichst vielen Spielern erwirtschaftet.

Blizzard ist eine Firma, daher kann man ihr diesen Umschwung nicht verübeln. Zwei Jahre boten sie uns ein wundervolles Spiel, und wollen nun damit noch etwas Geld verdienen.

Es bleibt zu hoffen das das angekündigte Next-Gen-MMORPG von Blizzard nicht mehr zu lange auf sich warten lässt und Starcraft II die Zeit bis dahin verkürzt.

World of Warcraft – Das Resümee
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